A Look in Between – hinter den Kulissen von „Wüstenberg“
- franzwuestenberg
- vor 4 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
„Ich soll euch etwas von Mark Knopfler ausrichten“, sagte unser Produzent Jörn Schlüter, als er zurück in die holzverkleidete Aufnahmeregie des altehrwürdigen „Studio Nord“ in Bremen kam. „Ihr sollt besser auf die Übergänge in den Songs achten.“
Alle im Studio lachten.
Es war bereits unser dritter Tag im geschichtsträchtigen Aufnahmeraum des „Studio Nord“. Umgeben von legendärem Vintage-Equipment spürten wir in jeder Faser die Historie dieses besonderen Ortes, seit der Studiogründung im Jahr 1966 hatten viele Stars hier internationale Hits auf Tonband verewigt.
Nun also nahmen wir hier unser Debütalbum „The King’s Gambit“ auf. Den ganzen Vormittag über hatte Jörn uns eingebläut, dass wir beim Einspielen besonders auf die Übergänge in den Liedern achten sollten. Doch Jörn ist nicht nur unser Produzent, er schreibt auch seit mehr als 20 Jahren für den „Rolling Stone“ – und hatte die Aufnahmesession an diesem sonnigen Mittwoch im April kurz verlassen, um Gitarren-Legende Mark Knopfler zu interviewen.
Dieses Interview war jetzt vorbei, Jörn wieder da – und wir amüsiert über die Vorstellung, Regieanweisungen einer Rockikone zu bekommen. Doch dann drang Jörns Stimme leicht verzerrt aus einem Handylautsprecher über unsere Studiokopfhörer. Auf Englisch sagte er: „Ich bin gerade mit einer Band im Studio, und ich sage ihnen immer wieder, wie wichtig gute Übergänge in den Songs sind.“ Und plötzlich sagte Mark Knopfler – praktisch zu uns, die wir gerade einspielbereit auf den nächsten Take warteten: „Oh man, it’s ALL about the transitions.“
Immer wieder hallte dieser Satz in den vergangenen Tagen in meinem Kopf nach. Die eindrucksvollen Aufnahmen im Studio Nord sind mittlerweile ein halbes Jahr her, die ersten CDs gepresst, die Schallplatten kühlen langsam ab – und noch immer ist es für uns als Band „all about the transitions“. Vielleicht sogar mehr denn je.
Denn nach unzähligen Proben und hunderten, nein, tausenden Stunden der Arbeit im Verborgenen, stehen Wüstenberg und „The King’s Gambit“ endlich nicht mehr in freudiger Erwartung im Backstage-Bereich, sondern betreten die Bühne.
Seit zwei Wochen ist der Titeltrack unseres Debütalbums jetzt draußen, die begeisterten Reaktionen, die uns bisher erreicht haben, erfüllen uns mit großer Dankbarkeit. Und es hätte keinen passenderen Song für das Wüstenberg-Debüt geben können. Als Franz „The King’s Gambit“ fertiggeschrieben hatte, war ihm langsam klar geworden, wie seine neue Band klingen sollte. Ein Song wie der Startpunkt einer Reise, ein musikalischer Nordstern. Als wir uns im Dezember 2024 erstmals als siebenköpfige Band zur Probe getroffen hatten, war „The King’s Gambit“ der erste Song gewesen, den wir zusammen spielten.
„Wüstenberg“ war geboren.
Seitdem ist „The King’s Gambit“ unser Opener für jede Probe und jeden Soundcheck. Und auch während ich diese Zeilen schreibe, stampft im Hintergrund der wuchtige Beat von „The King’s Gambit“ – als Einstimmung auf eine weitere „Transition“, den Übergang auf die Bühne, und unsere heute beginnende Support-Tour: Die Folkrock-Legenden „Fiddler’s Green“ haben uns als Special Guest auf ihre 35-Jahre-Jubiläumstour eingeladen, und auch hierfür empfinden wir eine tiefe Dankbarkeit: 17 Konzerte in Deutschland und der Schweiz vor knapp 20.000 Menschen sind keine Selbstverständlichkeit für eine Band, deren Debütalbum erst noch erscheinen wird.
Bei der nächsten Ausgabe von „A Look in Between“ sind wir schon auf Tour. Die ersten Konzerte werden gespielt sein, die ersten Hemden durchgeschwitzt, die ersten Geigenbogenhaare gerissen. Wir haben dann schon einige von euch kennengelernt – und ihr uns.Wir freuen uns auf das, was kommt. Auf die Fiddler’s. Auf euch. Und, um „The King’s Gambit“ zu zitieren: „the days to come“. Bis dahin denkt daran: It’s ALL about the transitions.
Torben
%20Kopie.png)





































Kommentare